Einige Anmerkungen zur WWDC-Keynote 2010 – die zweite Stunde
Einige weitere erwähnenswerte Details der gestrigen WWDC-Keynote von Steve Jobs. Dies ist die zweite Stunde der Veranstaltung.
…iMovie for iPhone
- $4.99 US-Dollar im App Store. Jobs: „If we approve it!“
- Hinter der Bühne wird „like crazy“ an den Netzwerk-Problemen gearbeitet. Jobs scheint es relativ gelassen zu nehmen. Die missglückte Demo funktionierte nicht, weil im Moscone Center 570 aktive WiFi-Basisstationen (MiFi-Geräte) funken.
- Jobs fragt (mit aller Ernsthaftigkeit) die WWDC-Besucher ihre Laptops auszuschalten. „I got time“ – er wartet es echt ab, dass einige Besucher ihre Geräte ausschalten und fragt: „Would you like to see the demos?“
6) iPhone OS 4
- Namensänderung und Metall-Optik: iPhone OS 4 wird zu iOS 4 – macht Sinn!
- Soweit alles bekannt. Ordner für Apps, Ordner können umbenannt werden, Ordner könen ins Dock gelegt werden, Multitasking, ‚vereinheitlichte Inbox‘, ‚Mails nach Verlauf ordnen‘ (Threading), Enterprise-Integration (Exchange Server 2010, SSL VPN, Wireless app distribution), etc..
- Dritte Suchmaschinen-Option: Microsofts Bing, Google bleibt als Standardsuche (vor-)eingestellt
- ‚Golden Master‘ ist bereits für Entwickler erhältlich – nach ‚lediglich‘ vier Beta-Versionen.
- Apple verkauft in diesem Monat ihr 100 Millionstes iOS-Gerät – iPhones, iPads, iPod touches.
7) iBooks
- Ebenfalls bekannt: iBooks kommt für das iPhone.
- iBooks verarbeitet wie auch auf dem iPad PDFs.
- Bücher können auf allen iBook-fähigen Geräten ohne extra Gebühr noch einmal heruntergeladen werden.
- iBooks synchronisiert den aktuellen Lesestand, die Bookmarks und Notizen über alle Gerät hinweg, auf denen man die Apple-Bücher lesen kann.
- Das neue iPhone 4-Display räumt bei der Textdarstellung kräftig ab.
- Nicht unerheblich. Alle drei Apple-Stores (iBookstore, iTunes-Store und App Store) zählen 150 Millionen Accounts, zu denen Kreditkartendaten hinterlegt wurden. Damit dürfte Apple einer der größten (wenn nicht der Größte) Verkäufer digitaler Güter im Netz sein.
- Kunden haben über alle drei digitalen Geschäfte bereits 16 Milliarden Downloads getätigt.
iAds
- Warum macht Apple iAds? „To help our developers earn money so they continue to create free and low-cost apps“. Auch wenn es ein billiger Marketingspruch ist, da steckt Wahrheit drin. Apple versteht, nicht die Kunden eine App-Entwicklung finanzieren zu lassen, sondern Werbepartner ins Boot zu holen.
- Der Ansatz ist soweit bereits bekannt. Entwickler setzen einen ‚Platzhalter‘ in ihre Anwendung, wo die Werbung auftauchen soll. „Google Adsense“ lässt größen.
- Apple kümmert sich um das Verkaufen der Reklame und das Hosting. 60-Prozent der Einnahmen gehen an den Entwickler. Bezahlung über iTunes Connect.
- Apple verkauft aktiv seit acht Wochen iAds. Nissan, City, Unilever, AT&T, Chanel, Geico, SEARS, JCPenny, Target, Best Buy, etc. haben bereits Verträge unterschrieben.
- Etwas langwierige Präsentation, aber nicht unwichtg. Mit gut gestalteten iAds könnte ein echter Mehrwert entstehen.
- Start: 01. Juli 2010
- Apple akquiriert von den genannten Werbepartner $60 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zeigt Jobs eine JPMorgen-Statistik, die das gesamte „US Mobile Display Advertising“-Kapital für 2010 mit $250 Millionen US-Dollar beziffert. Apple startet mit ihren $60 Millionen allein für die zweite Jahreshälfte.
One more things…
- Seit langer Zeit mal wieder ein markantes ‚Schmankerl‘ am Ende.
- Videotelefonie mit der Frontkamera, Anruf Jony Ive – ziemlich starke Präsentation.
- Ive und Jobs sprechen über alte TV-Shows wie Star Trek und Co. und wie surreal Videotelefonie erscheint.
- „FaceTime – Video calling“ – zwischen iPhone 4 und iPhone 4 nur im WiFi ohne irgendein Setup. Keine Buddy-List, kein Code, keine Serverkonfiguration; Wechsel zwischen Front- und Hinterkamera; Portrait und Breitbild-Mode.
- FaceTime ist WiFi-only in 2010. „Wir müssen mit den Mobilfunkanbieter noch ein bisschen an der Zukunft arbeiten“ – Jailbreak-Time also.
- H.264-, AAC-Codec, etc. + „Open industry standard“ – spannend was damit passieren wird und was andere App-Store-Entwickler damit anstellen.
- iPhone 4 ist in zwei Farben erhältlich: Schwarz und Weiß.
- US-Preise mit zweijähriger Vertragsbindung: $199 US-Dollar (16 GB) und $299 US-Dollar (32 GB).
- Alle iPhone AT&T-Verträge, die 2010 auslaufen, können zum subventionierten Preis ‚aufrüsten‘ werden.
- iPhone 3G fällt aus dem aktiven Verkauf. Ein iPhone 3GS (8 GB) kostet $99 US-Dollar.
- Vorbestellungen ab dem 15. Juni; Verkauf 24. Juni in fünf Ländern. USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Japan.
- Im Juli folgen 18 weitere Länder.
- Im August folgen 24 weitere Länder.
- Im September folgen 40 weitere Länder. Ende September soll das iPhone 4 damit in 88 Ländern verfügbar sein.
- Accessoires: Dock ($29 US-Dollar) und farbige ‚Bumpers‘ ($29 US-Dollar), die sich über den Metallrahmen legen und das Gerät auf seinem Untergrund abstützen. Apple scheint nicht sehr viel Vertrauen in seine Drittanbieter zu legen und kümmert sich seit dem iPad selbst um ‚Cases‘.
- Die farbigen ‚Bumpers‘ lösen natürlich auch das Problem, der Nachfrage für mehr Farben zu erfüllen.
- iOS 4-Updates für iPhone 3GS, 3G und iPod touch sind kostenlos und stehen ab dem 21. Juni zur Verfügung.
Ein paar warme Worte und ein bisschen Applaus zum Abschluss. Zwischen den Zeilen fällt noch der Hinweis, das am iPhone 4 die vergangenen 18 Monate gearbeitet wurde. Damit beschließt Jobs die diesjährige Keynote.