[video] iPhone 4G-Prototyp aufgetaucht?

Die Aufregung um eine neue iPhone-Generation für diesen Sommer stieß am vergangenen Wochenende in neue Höhen. Die abstruse Geschichte begann mit der Berichterstattung von Engadget. In einer Bar in San Jose soll ein nicht funktionsfähiges „iPhone 4G“ beziehungsweise „iPhone HD“ aufgefunden worden sein. Der angebliche Prototyp mit zwei Kameras und 80 GB-Speicher im Gehäuse eines miniaturisierten iPads mutete wie ein asiatisches Plagiat an.

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Nach den ersten Photoshop-Eingeständnissen und darauf folgenden Dementi grub Engadget in der eigenen Fotodatenbank vom Januar 2010. Zur Apple iPad-Präsentation tauchten unter anderem Bilder auf, die als iPhone-Nachfolgegeneration bezeichnet wurden. Das angeblich neue Gerät platzierte sich genau neben dem iPad-Gehäuse, das sich später als echt herausstellen sollte. Ob sich die Bilder wirklich mit den jetzigen Modell gleicht, darf jeder selbst entscheiden.

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John Gruber von Daring Fireball kramte nach allerlei Skepsis einen Patentantrag aus dem Jahr 2006 hervor, in dem sich Apple die Rechte an einer „Keramik-Ummantelung“ gesichert hat. Diese soll den jetzt aufgetauchten Bildern entsprechen, wie er aus „mehreren Quellen“ erfahren haben möchte.

Und damit dem ganzen Spuk noch die Krone aufgesetzt wird, liegt Gizmodo das viel besprochene Gerät vor, welches sie im Video abbilden.

DirektProto

Direkt4G

via Gizmodo

Die Technikseite nennt als Neuerungen eine Vorder- und Hinterkamera, einen Blitz, eine MicroSIM sowie ein zweites Mikrofon. Die haptischen Knöpfe (außer dem Home-Button) sollen aus Metall gefertigt sein. Die komplett flache Rückseite könnte aus Glas oder glänzendem Plastik verarbeitet sein. Das Gerät bringt 3 Gramm mehr auf die Waage als ein aktuelles iPhone 3GS.

Gizmodo berichtet, dass nach Aussage des anonymen Finders iPhone OS 4 auf dem Gerät vorhanden war. Die Betriebssystemversion soll per Fernlöschung („Remote Wipe“) entfernt worden sein – als ob das Drama nicht schon groß genug wäre. Anscheinend soll das Gerät nicht mit einer neuen Firmware bespielbar sein, sich jedoch exakt wie ein iPhone an einem Computer (Xcode, iTunes, Systemprofiler, etc.) verhalten. Obwohl Gizmodo keinen Zweifel an der Echtheit des Gerätes zulässt („the definitive proof“) bleiben sie bislang Bilder vom Innenleben (austauschbarer Akku?) sowie vom Anschluss an einen Computer schuldig.

Misstrauen bleibt daher angebracht. Als sicher scheint derzeit nur zu gelten, das die AT&T-Mitarbeiter im Juni wieder ihre jährliche Urlaubssperre absitzen müssen.