Phil Schiller zum App Store-Genehmigungsprozess

Der App Store ist ein unglaublicher Erfolg. Nicht erst seit der bezaubernden Marke von 100.000 verfügbaren Anwendungen. Kein anderer Anbieter bekleckert sich derzeit mit nur annähernd ähnlichen Bilanzen. Die ‚Langzeitwirkung‘ auf den mobilen Funk-, Arbeits- und Unterhaltungsmarkt können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Das französische Entwicklerstudio Gameloft spülte sich vor einigen Tagen mit folgendem Zitat in die iPhone-Presselandschaft: „We have significantly cut our investment in Android platform, just like … many others. It is not as neatly done as on the iPhone“. Gameloft’s Finanz-Zampano Alexandre de Rochefort ließ verlauten, das 13-Prozent des Firmeneinkommens aus dem letzten Quartal den iPhone-Verkäufen zuzurechnen sind.

Trotzdem schafft es mit unbehaglicher Regelmäßigkeit der intransparente App Store-Genehmigungsprozess immer wieder in die Schlagzeilen. In einem Interview für die BusinessWeek verteidigte sich (erneut) Apples Senior Vice President Phil Schiller.

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Apple überprüft demnach die derzeit 10.000 neuen Anwendungen pro Woche (!) auf Funktionalität „to make sure they work as the customers expect them to work when they download them.“ In 90-Prozent der Fälle sollen dabei technische Fehler der Grund für eine erste Ablehnung sein. „Developers are generally glad to have this safety net because usually Apple’s review process finds problems they actually want to fix“.

Als (nach Apple-Kriterien) ‚unangebracht‘ weist Cupertino zirka 10-Prozent der vorgelegten Anwendungen zurück. „There have been applications submitted for approval that will steal personal data, or which are intended to help the user break the law, or which contain inappropriate content“.

Phil Schiller gesteht im Interview ein, das zirka 1-Prozent der eingereichten Applikationen in eine Grauzone fallen, die sich nach verschiedenen Bundesstaaten und Herkunftsländern unterschiedlich darstellt: „We had to go study state and international laws about what’s legal and what isn’t, and what legal exposure that creates for Apple or the customer“.

Auch das Gesprächsthema um die Verwendung von geschützten Markenzeichen wurde im Interview am Fallbeispiel Rogue Amoeba angesprochen. Das Airfoil Speakers Touch-Programm (kostenlos; App Store-Link) verwendete Bilddaten, die vom Mac-Betriebssystem über das Netzwerk mitgeschickt werden. Das ‚Dilemma‘ ist mittlerweile gelöst und die Anwendung wie geplant im Store verfügbar. Sogar mit den kleinen Netzwerkbildchen des aktuell verbundenen Computers.

Aus einer internen Quelle des App Store Review-Teams wurde mir in diesem Zusammenhang die Information zugespielt, dass die Verwendung von Apple-Bildmaterial im Kontext ab sofort vom Regelwerk erlaubt ist.

Trotzdem unterhalten uns die illustren Geschichten um App Store-Ablehungen sicherlich auch in Zukunft. Es bleibt zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Frage unbeantwortet, ob ein undurchsichtiger Genehmigungsprozess überhaupt der schieren Anzahl von eingereichten Anwendungen gerecht werden kann. Rogue Amoeba möchte vorerst keine weiteren iPhone-Projekte beginnen auch wenn Phil Schiller sagt: „We’ve built a store for the most part that people can trust“.

Einen Link auf iVIP – dem geklonten ‚I am rich‚-Nachfolger aus dem App Store – verkneife ich mir an dieser Stelle…

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