Entschlackung und offene Schnittstellen für iTunes!
Achtung, dieser Beitrag enthält Eigenwerbung!
Eigentlich kann man gar nicht oft genug auf iTunes schimpfen. Unvorstellbar, was für ein Ungetüm Apple bereits in ‚Version 9‚ mit sich herumschleppt. Während das eigene Betriebssystem schlanker, schneller und ressourcensparender wird, entwickelt sich die ‚Medienverwaltungs-Kauf-Konvertierungs-Organisierungs-Sync-und-Abspiel‘-Software genau entgegen diesem Trend.
Ich könnte mich jetzt den ganzen Tag mit einer Aufzählung von ‚Ungereihmtheiten‘ beschäftigen, überlasse jedoch gerne jedem Nutzer selbst sein ’schönstes‘ iTunes-Erlebnis! In den Kommentaren darf laut darüber nachgedacht werden…
Eigentlich ist die Lösung für ’schlechte‘ Software ganz einfach: Deinstallation bevor Eskalation!
Eigentlich. iPhone- und iPod-Besitzer sind zur Aktivierung und einer Befütterung der portablen Geräten auf die Schnittstelle zum Programm mit dem CD-Symbol (!) angewiesen. Ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass seit Jahren eine offizielle Linux-Unterstützung aussteht. Dessen Benutzer müssen immer wieder ihre Hoffnung auf aktuelle Privatentwicklungen und Open Source-Player legen. Virtualpixel.de ist mit ‚Das iPhone und Linux‚ immer eine gute, deutschsprachige Anlaufstelle für die richtigen (Link-)Verweise.
Wie dem auch sei. Die unglückliche Zwangsheirat vom mobilen Apple-Gerät und iTunes (sowie dem digitalen Rechtemanagement) steht seit Jahren in der Kritik von europäischen Verbraucherverbänden.
Meine größte Kritik bezieht sich darauf, wie iTunes als Distributions-Instrument funktioniert. Beziehungsweise nicht funktioniert. Unser neues Videopodcast-Projekt ‚SuperHyperTurbo‚ führt mir ganz brühfrisch die praktischen Unannehmlichkeiten vor Augen.

Photo: twitter@kyriii
So sieht die Netzwerkstatistik aus, wenn wir eine neue Episode des Videospielpodcasts (diesmal auch mit iPhone-Inhalten) veröffentlichen. Als privat ausgerichtetes Projekt haben wir keine Ressourcen, mehr als einen schnell-angebundenen 80 €-Server für dessen Verteilung zur Verfügung zu stellen.
Da sowohl HD- als auch SD-Episoden jedoch besonders zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung nachgefragt sind, bieten wir einen BitTorrent-Feed (HD / SD) an. Dank vieler bandbreitenspendender Zuschauer, ist eine 900 MB-Episode in wenigen Minuten durch die Leitung gerutscht, während der iTunes-Feed im Superstau feststeckt.
(Leider) erfordert es nach dem Torrent-Download zwei (!) Klicks mehr, eine Episode in iTunes und dann auf das iPhone zu synchronisieren. Einen ‚Umweg‘, den derzeit noch zuwenige Abonnenten in Kauf nehmen. Das laste ich besonders iTunes und Apple an, die keine offenen Schnittstelle für ihre portablen Endgeräte anbieten oder mit zeitgemäßen Filesharing-Protokollen umgehen können.
Die Alternativen sind (wären) nämlich bereits da.

DoubleTwist beispielsweise findet beim Programmstart neue Mediendateien, wandelt diese bei Bedarf formatgerecht um und synchronisiert unter Windows direkt auf das iPhone. Die Mac-Version hat seit der gestrigen Nacht zumindest einen ‚Read-only‘-Modus für das Apple Telefon.

Noch komfortabler ist das Open Source-Programm Miro, das direkt mit BitTorrent-Feeds umgehen kann. Damit genießt man jeglichen ‚iTunes-Komfort‘ und dessen RSS-Funktionalität, setzt jedoch auf fortschrittliche Technik.
Lange kann sich Apple nicht mehr einer kompletten iTunes-Überarbeitung verwehren. Ich befürchte jedoch, das dies aus den falschen Gründe geschieht. Im Vordergrund sollte eine Aufteilung von ‚Store‘, ‚Synchronisation‘ und ‚Medienverwaltung‘ stehen. Dabei würde ich mir offene Schnittstellen wünschen, die es anderen Programmen ermöglicht, (Medien)dateien auf das externe Gerät zu schieben.