App Store: Status quo-Beschreibungen
Bei der Verkündung der aktuellen Quartalszahlen am 19.Oktober sprach Apple von 85.000 verfügbaren App Store-Programmen. Diese Zahl stammt aus einer Pressemitteilung vom 28.September.
Die Webseite App Shopper möchte zur Entstehung dieses Artikels 93.000 verfügbare Anwendungen gezählt haben. Schaut man auf die Anzahl der genehmigten Programme nach App Shopper-Angaben (!), ist die Grenze von 100.000 Applikationen bereits durchbrochen. Soweit, so unspektakulär oder hat jemand die letzten 15.000 Anwendungen aktiv bemerkt?
Allerlei von diesen ‚Internet-Menschen‘ haben sich in letzter Zeit über den App Store Gedanken gemacht und diese veröffentlicht. Der ‚Scobleizer‚ trat eine wahre Link-Flut auf seine Webseite los, als er die ‚85.000 Gründe für den anhaltenden iPhone-Erfolg‘ aufzählte.
-> 85,000 reasons why Apple’s iPhone isn’t going to be disrupted
Der Artikel fällt jedoch kürzer aus, als man für 85.000 Gründe erwarten würde. Zweifelsfrei angenommen wird dabei die Argumentation, dass bei der gigantischen Anzahl von verfügbaren Anwendungen ‚für jeden etwas dabei‘ ist. Auch mir würde es durchaus schwerfallen, Abstriche in Punkto Software (1Password, Tweetie, iOutBank, Things, BeejiveIM) zu machen, ’nur‘ um auf eine andere Plattform zu wechseln.
Leider sind alle derzeitigen Gegenspieler (noch) nicht ’smart‘ genug, um über eine ‚phone‘-Benutzung hinaus, dem Apple Telefon genügend Gegenwind zu bieten. Erst dann wird sich zeigen, wie ‚unvernünftig‘ die iPhone-Nutzerschaft ist, nicht zu wechseln.
Until then I have 85,000 reasons to be unreasonable.
John Gruber steigt in die Diskussion mit ein und fragt zurecht nach dem Gleichgewicht für ‚Qualität und Quantität‘.
Is the App Store popular because the iPhone is great? Or is the iPhone great because the App Store is popular?
Dabei zieht er aus der uralten Mac-vs.-PC-Debatte den Vergleich zu Windows, und stellt die reine Menge an Programmen dessen Qualität gegenüber. Nichtsdestotrotz verzeichnet Apple derzeit in jeder Konsumentenbefragung Höchstwerte:
ChangeWave-Konsumentenbefragung; n=4.255
Ich würde diesen Argumentationspunkt gerne um die Komponente ‚Kostenpunkt‘ erweitern. Diesmal jedoch nicht aus Käufer-, sondern Verkäufer-Perspektive.
Durch den niedrigen Einstiegspreis in die iPhone-Entwicklung konnten viele neue Gesichter für ‚die App Store-Szene‘ gewonnen werden. Lediglich ein Laptop und die Jahresgebühr von $100 sind für den Entwicklungs-Kaltstart auf einer neuen Technikplattform notwendig, und damit weiterhin (fast) unschlagbar. Doch genauso ‚preiswert‘ könnten die Anstrengungen auch wieder verworfen werden.
Ich will gar nicht das Schwarzmalen beginnen, weil es völlig unangebracht wäre. Trotzdem liegt es an Apple sein Produkt in Punkto Hard- und Software weiter nach vorne zu pushen, auch wenn die Konkurrenz derzeit abgeschlagen hinterherhechelt.
Und die Dev-Gemeinde? David Whatley (geoDefense Swarm; 1.59 €) sagte im letztes Touch Arcade-Podcast so schön wie ‚überdrüssig‘ er klagenden iPhone-Entwicklern ist, deren App Store-Spiele keine Medienbeachtung finden.
„Life is not fair!“; auch wenn er dies aus einer ziemlich luxuriösen Erfolgsposition erklärt.