Orange und T-Mobile als 3G-Vertriebspartner in UK?
Bei der eben gelesenen Überschrift ist das Fragezeichen am Satzende zu beachten, da die folgende Nachricht aus lediglich einer einzigen Informations-Quelle stammt. Wie das britische Mobilfunk-Branchenmagazin ‚Mobile Today‘ heute berichtet, wird das iPhone 3G in sechs Wochen auch über T-Mobile und Orange in Großbritannien verkauft. Der bisherige Exklusiv-Partner O2 hält weiterhin das aktuellste iPhone-Modell 3GS im Programm.
Weiter heißt es, das die 2007 geschlossene Partnerschaft zwischen Apple und O2 im September 2009 ausläuft.
Soweit so interessant. Erstens, da das deutsche Manager-Magazin Ende Juni über die auslaufende, deutsche Providerbindung mit T-Mobile berichtete. Dies wurde später zwar dementiert und bis ins Jahr 2010 für exklusiv bestätigt, langsam fängt es jedoch an allen Ecken an zu köcheln. Wie bereits unzählige Male festgestellt, wurde die exklusive Providerbindung in Frankreich durch ein Gerichtsverfahren offengelegt. Zumindest im Nachbarland war (!) die Partnerschaft auf fünf Jahre ausgelegt. Apple behielt sich jedoch vor, nach drei Jahren neu zu verhandeln und gegebenenfalls auszusteigen.
Das wäre im Herbst 2010 aktuell. Zumindest in Frankreich, wenn es die Exklusiv-Bindung dort noch geben würde und der Wettbewerbsrat das ganze Konstrukt nicht gekippt hätte. Ob alle weltweiten iPhone-Partnerschaften über einen ähnlichen Zeitraum ausgehandelt wurden, bleibt ungeklärt.
Apropos ungeklärt. Obwohl die Unterschiede zwischen iPhone 3G und 3GS nicht sonderlich hoch ausfallen, bleibt bislang (für mich) unbeantwortet, warum Apple sich erstmals zwei Modelle im aktuellen Sortiment hält. Das ein marginal geringerer 3G-Anschaffungspreis, der jedoch den exakt-gleichgroßen Tarif-Kostenbatzen mit sich herumschleppt attraktiver ausfallen soll, will mir nicht einleuchten.
Überschätze ich hier den Käuferverstand oder bin ich mittlerweile zu sehr in meiner persönlichen iPhone-Welt gefangen? Gibt es nachvollziehbare Gründe, nicht zum 3GS greifen zu wollen?
Aber zurück zur eigentlichen Meldung.
Weder Orange noch T-Mobile haben über einen eventuellen 3G-Vertrieb bislang ein offizielles Wort verloren. Lediglich im britischen Guardian gab T-Mobile UK-Chef Richard Moat vor zwei Tagen bekannt, er würde die Flaggen zum Angriff hissen und mit Apple über ein iPhone-Vertriebsmodell reden wollen.
Der O2-Twitteraccount in Großbritannien, der sehr beeindruckend alle Kunden-Anfragen zu beantworten scheint (Hallo T-Mobile!), ließ zum jetzigen ‚Mobile Today‘-Artikel nichts folgendes verlauten:
Spannende Zeiten.
Je nachdem wann die Provider-Deals auslaufen, steht die Cupertino-Politik zur Diskussion. Mehr Vertriebspartner bedeutet mehr potenzielle Kunden, was zu mehr App Store-Verkäufen führt. Exklusive Partnerschaften dürften jedoch ebenfalls nicht weniger Tantiemen der Mobilfunkanbieter abwerfen.
Doch die entsprechenden (Verkaufs-)Zahlen sollten Apple schon lange auf dem Tisch liegen. Die unterschiedlichen Ländern dürften zeigen, welches Vertriebsmodell mehr Geldeinheiten für Cupertino bedeuten.
Eins scheint zumindest eins sicher: Jeder will dieses verdammte Gerät verkaufen.
via Mobile Today