[app] Fring
Fring, der IM-Client mit Skype-Anbindung, feiert das große Blog-Festival.
In der gestrigen Nacht begann das Raunen in der Blogosphere – zum Zeitpunkt dieses Artikels hat sich die Applikation bereits auf Platz 5 der deutschsprachigen AppStore-Charts hochgeschlafengeschraubt.
Für iPhoneBlog-Leser sollte das Programm, aus alten Installer-Zeiten, kein Unbekanntes sein. Obwohl unzählige Messenger (Skype®, MSN® Messenger, Google Talk™, ICQ, SIP, Twitter, Yahoo!™, AIM®) und SIP-Accounts im Programm Verwendung finden, gelang Fring zweifelsfrei durch seine Skype-Integration zu iPhone-Berühmtheit.
Kurz zu den Funktionen, bevor wir allen Anbietern von (Hardware) Skype-Telefonen und USB-Telefonhörer-Herstellern der VoIP-Software eine schlechte Nachricht übermitteln. Neben der ‚Buddy List‘ findet sich noch ein Chat- und Anruf-Verlauf sowie das digital Nummern-Pad und eine Übersicht der offenen Gesprächs- bzw. IM-Kommunikationskanäle im Benutzer-Interface.
Alles recht übersichtlich.
Aber zum spannenden Teil: Im heimischen Netzwerk kann man per WLan alle Funktionen vom VoIP-Dienst Skype nutzen, was das iPhone zu einem tollen Telefon-Gerät macht auch wenn der Computer einmal nicht läuft. Aufgrund fehlender Hintergrundprozesse, funktioniert dies natürlich nur wenn das Programm sich konstant in den Vordergrund drängelt.
Mir bislang unbekannt war, das man auf ‚gejailbreakten‘ Geräten in Cydia eine Applikation mit dem Namen ‚Backgrounder‘ (Maintainer: BigBoss) installieren kann, das Hintergrundprozesse ‚freischaltet‘ und so auch beim Verlassen von Fring, die Anruf- und Chat-Funktion offen hält. Aber dies nur als Randbemerkung.
Spannend wäre natürlich die Möglichkeit Skype- und SkypeOUT-Anrufe auch per UMTS durchführen zu können, was der Applikation aber sicherlich den Weg in den AppStore verwehrt hätte. So lassen sich zwar Chats über das 3G-Netz tätigen, beim Wählen von Rufnummern über UTMS passiert dies:
Die Sprachqualität, getestet via SkypeOUT auf einem Festnetz-Apparat und mit einem Skype-Benutzer, würde ich ohne große Umschweife als ’solide‘ bezeichnen. Der Wechsel der Netzwerke ist leider ein vorläufiger Knackpunkt. Wechselt man zwischen UMTS und WLan – was man zwangsläufig macht um Gespräche via iPhone zu führen – bekommt dies das Skype-Netz oder die Server von Fring über die, die Kommunikation läuft – nur sehr behäbig mit. Statusveränderungen können eine ganze Zeitspanne in Anspruch nehmen und werden derzeit dem Benutzer nur ungenügend signalisiert.
Die ‚Buddy-Liste‘ zeigt dabei den falschen (grünen) Online-Status an, Chat- und Anrufe gelangen jedoch nicht zur Gegenstelle. Während Anrufe misslingen und man so vielleicht herausfindet, dass Fring die Netzwerk-Umstellung noch nicht verarbeitet hat, läuft die Text-Kommunikation ohne Fehlermeldung ins Leere.
Trotzdem. Durch Fring hält endlich der sehr populäre VoIP-Dienst Skype Einzug auf dem iPhone. Ich bin gespannt wie lange das Reverse-Engineering der Applikation dauert und bis eine ‚inoffizielle‘ Version via Cydia vertrieben wird, die mit Telefon-Funktionalität über UTMS die Telcos in den Preiskampf zieht.
Kann doch nicht so schwer sein, die Handbremse zu lockern?