UMTS iPhone
Ein paar kurze Gedanken zu einem möglichen UMTS iPhone, dessen Gerüchte derzeit wieder so groß in aller Munde sind.
Photo: LA100RRA (cc)
Verkauf. Warum sollte Apple ein 3G-iPhone produzieren, wenn sich die aktuelle Hardware wie geschnitten Brot verkauft? T-Mobile hat hier in Deutschland Probleme 16 GB-Modelle zu bestellen, in den USA werden die Apple Stores für beide Modelle überlaufen. Regel 1 aus der Ökonomie: Den Markt abschöpfen soweit möglich und sich nicht selbst in die Parade fahren.
Auslastung. Wie mehrfach über die letzten Wochen angemerkt, scheinen die Ressourcen gerade bezugsnehmend auf das iPhone SDK in Cupertino nicht unbegrenzt – die ersten Beta-Versionen sprechen eine deutliche Sprache. Bis Juni ist sowohl an der Firmware als auch an den Werkzeugen für Entwickler noch kräftig zu arbeiten. Falls dieser Termin eingehalten werden kann und der AppStore zum Laufen gebracht wird, flaut der Ansturm danach jedoch sicherlich nicht ab.
Entwickler. Warum sollte man Entwickler und ihre Programme nach nur ein paar Monaten Entwicklungszeit zum Start des AppStores auf eine neue Hardware schicken? Eine ‚Anpassung‘ an UMTS-Chips kann sicherlich nicht aufwendig sein, aber gerade für den Start auf einem neuen Gerät völlig unnötig. Das wäre ja fast so, als ob man eine erste Version des SDKs ohne Interface Builder aussenden würde…
Photo: BallGame68 (cc)
Konkurrenz. Apple ist mit dem iPhone mehrere Jahre aktueller als seine Mitstreiter aus den Häusern Nokia oder Sony Ericsson. Die präsentieren zwar auf allerlei Technik-Shows tolle Visionen kommender Geräte, im Handel fährt da jedoch noch niemand ernstzunehmende Ansätze auf.
Vertrag. AT&T-Kunden konnten mit einem iPhone von 4- bzw. 8 GB Größe ohne Umstände auf ein 16 GB-Modell wechseln indem sie einfach den Gerätepreis abdrückten. T-Mobile wehrt sich dagegen und verkauft hier nur iPhone-Vertragskunden die ’neue‘ 16 GB-Variante, mit Abschluss eines zusätzlichen Vertrages. Wenn dies auch für ein kommendes UMTS-Gerät der Fall ist, welches vor dem Ablauf der zweijährigen Vertragsfrist erscheint, gute Nacht Kundenfreundlichkeit. Aber auf so ein kleines Land wie Deutschland nimmt man bestimmt keine Rücksicht für die mögliche Veröffentlichung eines 3G-iPhones.
Federal Communications Commission. Alle ‚funkenden‘ Geräte müssen sich in den USA den Stempel dieser staatlichen Stelle abholen. Beim ersten iPhone hat dies 6 Monate gedauert. Apple hatte es damals vorgezogen, das iPhone der Weltöffentlichkeit selbst im Januar 2007 vorzustellen, als das unbekannte Quelle Details nach außen sickern lassen. Es ist zu erwarten, das sich Apple auch für die kommende Hardware nicht die Show stehlen lassen möchte.
Trotzdem wird das UMTS-iPhone kommen. Irgendwann jedenfalls.