Kulturflat

Kommt die Kulturflatrate?

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Photo: elmada (cc)

Die Kulturflatrate ist das Konzept einer gesetzlich-geregelten Pauschalabgabe auf Internet-Anschlüsse, die Urheberrechtsvergütungen für digitale Kopien pauschal abgelten soll. Für eine monatliche Gebühr sollen im Gegenzug digitale Inhalte – wie Musik, Filme, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Bilder – legal aus dem Internet heruntergeladen werden können. Entstanden ist dieser Ansatz auf Grund von Kritik an der momentan gängigen DRM-Praxis und der damit verbundenen Zwangskontrolle der Nutzer.

Wikipedia

Einigen Zeitungsberichten zufolge überlegt Apple einen ‚All-you-can-eat‘ Musikservice im Abo für iPhones und iPods anzubieten. Und das, wo Steve Jobs uns allen doch gesagt hat ‚people want to own, not rent music‘.

via NyTimes

Ich vermische einfach mal ein paar Themen mit dem Abo-Service für Musik und einer generellen Kulturflatrate. Durchforstet man die aufgeworfenen Kritikpunkte einer solchen generellen Abgabe für digitale Medien, sprechen wir über eine recht lange Liste: Unangemessenheit, Ungerechtigkeit, Verwaltungsaufwand und technische Schwierigkeiten geben mir kein gutes Gefühl für eine mögliche Umsetzung.

Trotzdem, irgendetwas muss passieren. Die aktuelle Situation kotzt mich an ist sehr unbefriedigend.

In seiner ganzen Ausführlichkeit möchte und kann ich das Thema hier gar nicht umreißen – diesbezüglich verweise ich mit den stärksten Empfehlungen auf die nicht nachlassende Berichterstattung zu dieser Problematik von Rene und Markus. Trotzdem ein paar Anmerkungen, die in Bezug auf das iPhone vielleicht Relevanz besitzen.

  • Musik Store

Ich bin kein großer Musikkenner, reagiere eher auf Empfehlungen. Aber genau deshalb möchte ich den WiFi-Store gerne überall und immer benutzen und nicht nur im heimischen WLan. Mir ist es total egal, ob T-Mobile dafür ein/zwei Funkmasten mehr aufstellen muss für den anfallenden Datenverkehr. Obwohl ich bei meinem Musik-Konsum sicherlich preislich mit ein paar einzelnen Download über iTunes preiswerter ‚davonkäme‘, ist mir die Bequemlichkeit einer Flat lieber. Wer jemals von ISDN-Einwahl ins Internet auf eine dauerhafte Breitbandverbindung umgestiegen ist, kann den Vergleich vielleicht nachvollziehen.

  • Musik ist ein Thema – Filme ein anderes.

Fernsehen schaue ich schon lange nicht mehr, wer wissen will warum hört sich Oliver Kalkhofes (Brand-)Rede von den Medientagen aus München an – Casting plus Coaching. Meine DVD-Bibliothek befinden sich im Wandregal, die nicht nur ein paar hundert Exemplare umfasst. Wie viele habe ich davon mehr als 2x gesehen?

Egal, Gestern sollte die Originalscheibe von Lost in Translation auf das iPhone ‚überspielt‘ werden um eine anstehende Flugreise zu überbrücken. Alleine hier begibt man sich in rechtliche Grauzonen wenn man die Handbremse durch die Sektoren arbeitet lässt. Dieses ungute Gefühl ist nicht nur karma-technisch uncool, sondern auch aufwendig.

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Lost – im mehrfachen Sinne.

Wenn es einen legalen und unkomplizierten Weg in Europa geben würde, Filme überall, zu jeder Zeit und auf jedem Gerät verfügbar zu machen – würde ich für die DVD, die ich bereits im Schrank steht, noch einmal bezahlen. Gerne greife ich in 3 Jahren erneut in die Tasche wenn wir über einen vertretbaren Preis sprechen, nur um des Willens der Bequemlichkeit.

Leider sind wir von einer solchen Zeit wohl noch lange entfernt. Schade, da man technisch bereits hochwertige Geräte hat, die solche Bedürfnisse erfüllen könnten. Auch am Content scheitert es nicht – vorausgesetzt man wählt bedacht aus.

Nein, es scheitert an rechtlichem Quatsch, den wirklich keiner geregelt bekommt. Bis jetzt, keiner.