Die ‚Soho Wireless‘ von Harman/Kardon
Für 250 Euro bekommt man bereits viele drahtlose Kopfhörer. Konkurrenz ist das größte Problem der Soho Wireless von Harman/Kardon (Affiliate-Link).
Zwei Features stechen heraus:
- Die schlanke Bauweise ist famos. Ein kompakteres On-Ear-Gehäuse, das obendrein einen vernünftigen 30mm-Treiber mit einer Nuance zu viel Bass beheimatet, hatte ich bislang noch nicht auf den Ohren. Selten war die oft gewählte Beschreibung Ohrwärmer unpassender. Unter dem schicken Lederbezug schwitzt man nicht; er ist so leicht, dass man ihn oft nicht einmal richtig auf den Ohren spürt. Hinzu kommt die wertige Edelstahl-Rahmung, die dank cleverer Falttechnik einen wirklich minimalen ‚Footprint‘ erzeugt.
- Die Akkulaufzeit ist grandios. Mit Bluetooth (v3.0) und automatischer Abschaltung höre ich täglich, komme bei meinem Konsum von zirka 2 Stunden pro Tag aber immer durch eine ganze Arbeitswoche (von Montag bis Freitag). Damit ist es fast überflüssig, dass der Akkustand des Kopfhörers bei bestehender Verbindung in der iOS-Menüzeile dauerhaft abzulesen ist.
Meine zwei Mängel:
- Das Touchpad, das an der rechten Ohrmuschel die Lautstärke verstellt oder Podcast-Werbung überspringt, funktioniert nur wenn man sich auf die entsprechende Fingergeste konzentriert. Wenn man sich die Zeit nimmt ganz behutsam in waagerechter Richtung von hinten nach vorne zu streichen, springt das iPhone zum nächsten Song. Zwischen Tür und Angel, immer dann wenn man versucht aus der Bewegung heraus solche Streichgesten an den Kopfhörer zu übermitteln, klappen diese nicht. Insbesondere der Tap um die Wiedergabe zu pausieren, trieb mich bereits das eine oder andere Mal in den Wahnsinn. Positiv: Mit einer Ein-Finger-Kreisbewegung lässt sich das berührungsempfindliche Steuerungselement verriegeln. So verhindert man unbeabsichtigte Eingaben.
- Bluetooth ist nicht gleich Bluetooth: Die Bluetooth-Verbindung hier – übrigens mit guter Reichweite, gehört zur stabilen Sorte. Die Soho verbinden sich in jedem Anlauf mit dem iPhone und klinken sich dann auch nicht mehr aus. Der Kopfhörer bootet mit einem Startton und findet in beachtlicher Geschwindigkeit seinen Geräuschgeber. Meine Kritik betrifft die Latenz – YouTube und Games sind mit den Soho Wireless schwierig zu konsumieren – manchmal passt das Bild zum Ton, oft aber nicht. Außer, ja außer man verwendet die beigelegte Klinkenkabelverbindung (mit der der Kopfhörer dann auch keinen Strom verbraucht).
Ich drücke mich in meinen kurzen Kopfhörer-Vorstellungen gewöhnlich um Aussagen über die Soundqualität. Das ist auch diesmal so…mit der Ausnahme, dass ich die leichte Basslastigkeit als sehr angenehm empfinde. Podcast-Stimmen klingen trotz Wumps glasklar. Insgesamt traut man diesen zwei lederbezogenen On-Ear-Satelliten keinen derartig satten Klang zu.
Wie einleitend betont ist die große Auswahl an Mitbewerbern im Preisrahmen bis 250 Euro das größte Problem der drahtlosen Kopfhörer von Harman/Kardon. Mit der Verarbeitungsqualität, Optik, Falttechnik für den Transport und seiner Miniatur-Bauweise steht der Soho Wireless, den es in den Farben Weiß, Schwarz und Braun gibt, aber zurecht selbstsicher im Konkurrentenfeld.