iPhone 6 + 6 Plus: eine Handvoll unsortierter Ersteindrücke (+ Video)
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Musik: ‚Summers Coming‘ von Dexter Britain (CC). Alle selbstproduzierten Videos, so wie dieses pure Unterhaltungswerk hier, speise ich zusätzlich in einen Podcast-Feed ein. Aber das wisst ihr bestimmt schon.
- Viel haben das iPhone-‚Wir nannten ihn Silberrücken‘-Classic und das iPhone 6 (Plus) nicht gemein. Die Gehäuserundung streckt sich (minimal) anders, die Position und der prozentuale Abstand der Hardware-Buttons zur Gehäuseform baut sich unterschiedlich auf. Das Glas verschmilzt im aktuellen Modell mit dem Aluminiumrahmen während beim Classico die silbern glänzende Einfassung eine flach aufliegende Display-Scheibe umgreift. Trotzdem wirken das iPhone 6 und 6 Plus dem Ursprungsmodell erstmals nachempfunden.
- Ich mag die Rundungen sehr (sie unterstützen die seitlichen Wischgesten mit denen man beispielsweise Webseiten vor- und zurückblättert), vermisse aber gleichzeitig (geht das?) die flachen Kanten, auf denen man das iPhone 4 bis 5s aufstellen konnte. Das iPhone 6 lässt sich nicht mehr in eine solche Poser-Position bringen.
- Die schwarze Front beeindruckt, weil sie im ausgeschalteten Zustand den Eindruck vermittelt, also ob die ganze Oberfläche ein Display ist. Dieses Jahr würde ich definitiv Space Gray kaufen.
- Apropos Bildschirm: DisplayMate nennt den ‚Retina HD‘-Screen des 6 Plus das „Best Smartphone LCD Ever Tested“. Für mich ist es nicht der verbesserte Polarisator, der höhere Kontrast oder der größere Betrachtungswinkel, sondern die abermals dünnere Schicht zwischen ‚Finger und Font‘. Wir hatten das Phänomen beim Wechsel aufs 5er schon einmal.
- Die Buttons sind klickiger als beim bereits sehr guten 5s und die zweite Touch-ID-Generation fühlt sich aufgebohrt an (obwohl ich dafür keinen Beweis habe). Auf den neuen Geräten reicht es gefühlt oft aus, seinen Finger nur ganz schnell aufzulegen. Ein Problem macht mir die Position der Standby-Taste. Die Lage ist mir a) noch nicht ins Muskelgedächtnis diffundiert und b) löst beim Umgreifen gerne gleichzeitig den gegenüberliegenden Lautstärkeknopf aus. Registriert das iPhone jedoch den Gegendruck und schraubt die Audioausgabe hoch, neutralisiert das den Druck auf die Standby-Taste. Das Resultat: Der iPhone-Bildschirm bleibt an.
- Apropos Knöpfe: Standby-Taste und Lautstärke-Schalter sind im Gegensatz zu vorherigen iPhone-Modellen identisch. Beim Ertasten, um beispielsweise ein Foto zu schießen, muss man deshalb zuerst nachdenken auf welcher Gehäuseseite die Finger gerade fühlen. Sonst knipst man nicht das gewünschte Foto, sondern verpasst den Moment weil sich das Gerät schlafen legt.
- Die Antennenstreifen auf der Gehäuserückseite hatte ich optisch störender erwartet. Sie sind nicht hübsch, aber nicht wie befürchtet hässlich.
- Meine zwei Daumen tippen auf der Tastatur eines iPhone 6 Plus im Hochformat extrem zielsicher; im Querformat – mit den zusätzlichen Tastatur-Buttons, finde ich sie dagegen unbenutzbar.
- Reachability fühlt sich wie ein Hack an; die Umsetzung scheint zu simpel. Ich denke oft noch gar nicht an den doppelten Tap auf den Homebutton. Die Multitasking-Bedienung vom iPad, die vier oder fünf Finger beansprucht, darf gerne auch aufs 6 Plus wandern.
- Die Größe des iPhone 6 wirkt insgesamt sehr vertraut; das 6 Plus fühlt sich wie ein neuer Gerätetyp an. Es macht keinen Sinn in alten Mustern zu denken und eine Einhand-Bedienung zu erwägen. Hier müssen sich neue Fingerpositionen einspielen (die ich für mich noch nicht gefunden habe).
iPhoneBlog.de sah übrigens von Tag 1 an auch auf den neuen Displaygrößen perfekt aus. Die Umbauarbeiten haben sich gelohnt.