Slingshot, ein selbstzerstörender Facebook-Fotostream
Slingshot (US-Link), Facebooks neue App aus den Creative Labs (in denen auch Paper entstand), ist kein Messenger. Die Vermutung liegt nicht zuletzt nahe, weil sich Slingshot wie Snapchat (kostenlos; App-Store-Link) anfühlt, eine App von einem 20-köpfigen Startup, das der Zuckerberg-Konzern plante im letzten Jahr für drei Milliarden US-Dollar zu übernehmen (und eine Absage kassierte).
In Slingshot erfordert ein Gespräch den gegenseitigen Austausch von Fotos oder kurzen Videoclips. Wer nicht teilt, liest auch die Einträge seiner Freunde nicht.
Das Konzept stemmt sich damit gegen Chat-Monologe und einseitige Überkommunikation. Wer willig ist ein Gespräch aufrecht zu erhalten, ist auch gezwungen sich daran zu beteiligen. Das ist eine nette Idee; eine romantische Vorstellung von dem perfekten Dialog (der sich nach seinem Konsum von alleine zerstört).
Das Menschen so ticken, glaube ich nicht. In jedem Gespräch gibt es jemanden der mehr teilt, der mehr redet, der wieder anruft. Slingshot fördert deshalb keine Gespräche, sondern schnürt sie ab. Es ist ein „pay to play“-Fotostream für Gruppen, der nur ein paar äußere Merkmale mit Snapchat teilt.