Für Aufgaben und Kalendereinträge: miCal 7.5
miCal blickt auf eine langjährige App-Store-Geschichte. Im Jahr 2010 erwähnte ich die Kalenderanwendung der entwicklungsschmiede1 aus München hier im Blog zum ersten Mal. Zur zeitlichen Einordnung: iOS 4 war damals noch ofenfrisch.
iOS 7 zwingt seit letztem Jahr alle Entwickler zu einer optischen und technischen Zäsur. Version 7 von miCal (1.79 €; universal; App-Store-Link) präsentiert sich unter den neuen Vorzeichen seit März 2014 als komplett neue App-Store-Anwendung. Seitdem hat die Software bereits fünf Updates nachgeschoben, unter anderem ein aufwendiges iPad-Design. Am heutigen Vormittag landet die App auf einer (in meinen mehrwöchigen Beta-Tests) sehr zuverlässigen Version 7.5.
Mein persönliches Interesse an miCal steigerte sich mit dem Umstieg von OmniFocus auf Apples Reminders. Das Experiment läuft soweit ganz erfolgreich. Abwechslungsreich ist, das man seinen persönlichen ToDo-Datensatz in verschiedene Apps verschleppt. So auch in miCal, dass alle Kalendereinträge und Erinnerungen, ähnlich wie Fantastical 2, gleichberechtigt nebeneinander behandelt. miCal ist damit nicht nur ein Kalender, sondern auch eine Aufgabenverwaltung (die sich wesentlich übersichtlicher aufstellt als Apples eigene System-App für Erinnerungen).
Der Kalender kommt trotzdem nicht zu kurz: Die scrollende Termindarstellung, bei der man die Tagsatzung inklusive Uhrzeiten bereits auf einen Blick erfasst, empfinde ich als beste Ansicht. Sie funktioniert im Hoch- und Querformat auf allen iOS-Displaygrößen.
In der Tages-, Wochen- und Monatsansicht lassen sich Termine über einen langen Fingerdruck anlegen, eine der kleinen Neuerungen aus dem heutigen Update. Betreff, Uhrzeit und Ort frickelt bei Bedarf die Spracherkennung aus euren eingesprochenen Einträgen. Mit meiner einstündigen Zeitdifferenz gegenüber Deutschland sprang mir in Helsinki der fehlende Zeitzonen-Support natürlich sofort ins Auge (der sich auch nicht über die ansonsten umfangreichen Settings aktivieren lässt).
Ich übertreibe nicht: In den App-Einstellungen lassen sich diverse Parameter ändern, anpassen und feinjustieren. Nett finde ich beispielsweise die generelle Möglichkeit, eine App in einer anderen Sprache (Deutsch) als der Systemsprache (Englisch) zu betreiben. miCal kann das.
Teilweise ist mir die Termin-Software hier jedoch nicht diktatorisch genug. Für wie viele Tage im Vorfeld ich an einen Geburtstag erinnert werden möchte, braucht es keine individuelle Auswahl, sondern eine festgeschriebene Vorgabe – eine gute Grundeinstellung sozusagen.
Ebenfalls neu im heutigen Update: alternative Farbmodelle. Grau und Dunkel gefallen mir beide in Bezug auf die Lesbarkeit wesentlich besser als das sehr blasse Weiß.
miCal trägt zwar den Untertitel The Missing Calendar, ist jedoch gleichzeitig auch eine strukturierte Aufgabenverwaltung. Wer für seine ToDos ohnehin schon Apples App mit iCloud-Sync nutzt, platziert mit miCal seine Erinnerungen direkt neben die eigenen Termine, was ohnehin oft zusammengehört.
- Ich bewerbe miCal im Monat Juni hier im Blog und RSS-Feed. Dieser Artikel gehört selbstverständlich nicht zur Werbeschaltung. ↩