Das ZAGGkeys Folio fürs iPad Air
Meine erste iPad-Tastatur von ZAGG hatte ich im Jahr 2011 hier im Blog. Seitdem hat der US-Zubehörhersteller für jede neue Tablet-Generation frische Keyboard-Versionen gefertigt. Der Qualitätsgewinn in puncto Hardware (Druckpunkte der Tasten, Batterielaufzeit, Design, etc.) ist deutlich sichtbar; mit der systemweiten Software-Unterstützung hängt Apple aber immer noch hinterher.
Eine Handvoll Apps versuchen in ihrem Einflussbereich nachzubessern. Trotzdem beschränkt sich mit diesem Status quo die Vergleichbarkeit der breiten Auswahl an iPad–Tastatur–Accessoires auf wenige Details. Beim ZAGGkeys Folio (zirka 70 Euro; Affiliate-Link), das in den USA zum Release des iPad Air in den Verkauf startete, ist es das Klapp-Design, das die Tastatur mit der Funktion einer Schutzhülle verbindet. Es schließt das Gerät komplett ein. Inklusive Rückseitenschutz verdoppelt das iPad damit seine Dicke – ein guter Wert.
Die Kombination aus Fake-Leder und Plastik macht die Kombi griffig und vermeidet Fingerabdrücke. Design-Erinnerungen an düstere Netbook-Zeiten leben beim Blick auf die Außenschale in mir trotzdem auf…
Stöbert man durch die Amazon.com-Kommentare1, trifft dort großes Lob (fünf Sterne) auf vernichtende Kritik (ein Stern), mit einer sich ständig wiederholenden Beanstandung: dem (Plastik-)Scharnier. Die Meinungen gehen hier nicht auseinander, es gibt lediglich eine zählbare Anzahl von Nutzern, denen der Drehmechanismus brach. Ich kann für meine Leihstellung nach vier Wochen eine solche Schwachstelle nicht ansatzweise nachempfinden. Die angewinkelte Halterung ist stabil und erzeugt einen guten Gegendruck um den frei zu bestimmenden Neigungswinkel einzustellen.
Positives Alleinstellungsmerkmal: Eine Hintergrundbeleuchtung in sieben Farben (mit jeweils drei Helligkeitsstufen). Die Verwendung der Beleuchtung nuckelt aber unverhältnismäßig stark am Akku, der unter gewöhnlichen Bedingungen (2-3 Stunden Tipparbeit pro Tag), mehrere Monate durchhält. Mit eingeschalteter Beleuchtung reduziert sich jedoch die Laufzeit auf wenige Tage/Wochen.
Das Folio besitzt eine dedizierte Taste um den Batteriestand anzuzeigen (unten links). Wer die Hintergrundbeleuchtung wirklich nur während schummrigen Stunden aktiviert, und sich deshalb für Wochen nicht für den Ladestand interessieren muss, wird die Taste als überflüssig erachten.
Ein Kompromiss, den man mit einem ‚Clamshell Design‘ wie diesem hier eingeht, ist der Wackelfaktor, bei dem Bildschirmberührungen (die beim iPad durch den fehlenden Tastatur-Support häufig vorkommen) die Tastatur jedes Mal leicht vom Schreibtisch anheben. Wenn ich meine aktive Schreibarbeit einstelle, nehme ich das iPad daher grundsätzlich aus dem Plastikrahmen (was sehr mühelos funktioniert). Für diese Einschränkung ist das Klapp-Design verantwortlich und nicht das Folio. Auch ein Macbook Air würde sich mit ständigen Bildschirmberührungen nach hinten lehnen.
Die Bluetooth-Tastatur reagiert erstaunlich schnell, ohne spürbare Verzögerung und besitzt angenehme Druckpunkte. Mit den kaum hörbaren Mini-Klicks des drahtlosen Apple-Keyboards hält sie nicht mit, fühlt sich aber besser an als das zuletzt vorgestellte Kensington.
Tastengröße und der Abstand zwischen den Buchstaben, Zahlen und den zusätzlichen Sondertasten (die unverständlicherweise einen Shortcut zur Spotlight-Suche vermissen), überzeugt. Alles was mit der Tastatur direkt zu tun hat, überzeugt. Ich tippe hier genauso schnell, treffsicher und zuverlässig wie auf einem MacBook Air. Wer Wert auf das Klapp-Design und den damit verbundenen Schutz legt, kann ich das ZAGGkeys Folio empfehlen.
- Und auch auf der eigenen Webseite lässt der amerikanische Hersteller eine offene Diskussion darüber zu. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. ↩