5s vs. 5c: Der Mix bedeutet nix.
Tim Cook gestand bei der Erklärung zu den letzten Quartalszahlen einen „falschen Mix“ für die Nachfrage zum 5c und 5s ein. Diese seltene Selbstkritik, die ein Strohfeuer an Diskussionen über den Erfolg und Misserfolg von Apples erstem Telefon-Doppel-Release im letzten Herbst lostrat, suggerierte, dass ein direkter Zusammenhang zwischen den zwei Geräten aus gleichem Haus vorliegt. Diese Annahme ist natürlich Unfug, ähnlich der These das 5c sei ein Low-Budget-Modell.
I realize that some people were reading rumors that our entry-level iPhone was the 5C, but that was never our intent. Entry level phone was iPhone 4S. As you know from comments that I’ve made previously, we were selling the iPhone 4 in very good volumes. And as we begin to experiment in different regions at somewhat lower price points, we saw a fair amount of price elasticity. And so we’re hoping and thinking that will continue with the 4S.
via Macworld
Seit dem vergangenen Wochenende kursieren aktuelle Smartphone-Verkaufscharts von US-Mobilfunkanbietern im Netz. Bei zwei der vier großen US-Buden verkaufte sich das 5c in seinen ersten Monaten besser als alle anderen Telefone – mit Ausnahme des iPhone 5s.
In fact, while the exact iPhone sales ratio is a closely held secret inside Apple, data from multiple sources, compiled by blogger J. M. Manness, indicates that about 12.8 million of the 51 million iPhones Apple sold in the winter quarter were iPhone 5c, while 6.4 million were iPhone 4S and 31.9 million were iPhone 5s. That number aligns with reports that the 5s outsold 5c by a ratio of around 2.5:1 overall.
Mixpanel sieht ein Verhältnis der beiden Telefonmodelle von 3:1. Mir liegen Verkaufszahlen von einem Mobilfunk-Filialverbund mit über 30 Shops in Deutschland vor, die von September 2013 bis März 2014 ihre Telefonverkäufe gegenüberstellen. Die Grundgesamtheit dieser internen Dokumente ist sehr klein aber für eine Trendbeschreibung ausreichend signifikant. Das 5c verkaufte sich hier auf Augenhöhe mit dem HTC One. Das Galaxy S4 oder S4 mini setzten im gleichen Zeitraum zirka dreimal so viele Geräte um wie Apples bunte Telefone. Und das 5s verwies alle anderen bedeutenden Smartphones in ihre Schranken. Es fand laut dieser Zahlen seit Herbst so viele Interessenten wie alle mitbewerbenden Marken zusammen.
Schaut man hier auf den Vergleich zwischen 5s und 5c, sprechen wir über einen Mix von 8:1. Eine kleine Katastrophe? Mit realistischen Vorstellungen sicherlich nicht. Hat irgendwer ernsthaft erwartet, dass das 5c genauso viele Geräte verkauft wie das 5s? Oder anders gefragt: Hat jemand erwartet, dass das 5c die premium-positionierten Konkurrenzmodelle von Samsung angreift? Glaubt jemand, die Margen der beiden Geräte ('alte' iPhone-5-Hardware gegenüber einer neuen TouchID-Kamera-Konstruktion) sind vergleichbar?
Laut Tim Cook behauptet sich das 5c besser als das 4s gegenüber seinem damaligen Vorgänger, dem iPhone 4. Ein Erfolg? So könnte man argumentieren. Den Blick gilt es auch auf die zweite Jahreshälfte zu richten. In Erwartung auf das nächste iPhone-Modell (die nächsten iPhone-Modelle?) flaut das Interesse für die aktuelle Generation meistens ab. Ob das 5c dagegen mehr auszurichten weiß als die entsprechenden Vorjahresmodell in den letzten Jahren, bleibt abzuwarten. Ob ein günstigeres 5c Apples Gewinnmargen-Mix erheblich geändert hätte, bleibt eine hypothetische Diskussion.
Fest steht: Mehr iPhones als im vergangenen Weihnachtsgeschäft wurden nie zuvor in einem einzigen Quartal verkauft. Aus welchem Mix die drei iPhones diesen Bestwert von 51 Millionen erreichen, ist genauso unklar wie in den Jahren zuvor. Die konservativste aller möglichen Annahmen, das 5c tut mehr als die bisherige Strategie (in der das alte iPhone-Modell nach unten durchrutscht), wäre in einer klassischen Definition bereits ein Erfolg, oder?