„Kein Verkauf in Deutschland“
Samsung bewirbt auf der IFA das Galaxy Tab 7.7 und kassiert dafür am vergangenen Freitag erneut eine Einstweilige Verfügung. Eine Überraschung war das (zumindest für seinen südkoreanischen Hersteller) nicht: Er verzierte bereits im Vorfeld alle ausgestellten Produktmuster mit den Aufklebern: „Design is subject to change / Kein Verkauf in Deutschland„.
Foto: Was mit Medien.
Obwohl es sich um eine neue Düsseldorf-Entscheidung handelt, die nicht auf das bestehende Verbot der 10.1-Serie zurückgeht, ist es naiv zu glauben, Samsung wäre hier unvorbereitet erwischt worden – die Sticker könnten keine deutlichere Sprache sprechen.
Samsung jedoch die gezielte Planung einer öffentlichen und damit sehr medienwirksamen Apple-Backpfeife zu unterstellen, wäre übertrieben. Eine theatralische Show, bei denen Produktnamen abgekratzt wurden und große Leinentücher Werbebanner verhüllten, bekamen sie am besucherstarken Samstagmorgen trotzdem.
Aus rein juristischer Sicht ist der Streitfall, mit all seinen (fast humoristischen) Pirouetten, wahrscheinlich nicht ungewöhnlich. Durch die klare Produkt-Identifikation, mit einer zusätzlichen Geschmacksnote ‚Android vs. iOS‘, rückt diese Geschichte zwangsläufig in den (Medien-)Fokus.
Mir ist jedoch weiterhin völlig unbegreiflich, wie man sich klar auf eine der beiden Seiten schlagen kann. Sowohl Apple als auch Samsung schöpfen ihre rechtlichen Mittel eines offensichtlich kaputten Systems aus.
Oder um mich selbst zu zitieren:
Mir geht’s darum, erwachsene Firmen ihre erwachsenen Spielchen spielen zu lassen. Warum muss es gleich so emotional werden? Es handelt sich um Konzerne, die sich mit viel Geld große Rechtsstreitigkeiten liefern. Bemitleidet werden muss aus diesem Kreis sicherlich niemand.