Warner Bros. startet Filmverkauf über App Store – ‚Inception‘ und ‚Batman‘ als Programm-Paket
Wenn sie müssen, dann scheinen sie auch zu können: Die US-Filmgesellschaft Warner Bros. bietet mit den Blockbustern ‚Inception‚ und ‚The Dark Knight‘ seit heute zwei Filme als universal App-Store-Pakete feil. Die sogenannten ‚App Editions‘ lassen sich kostenlos herunterladen und bieten über einen ‚In-App‘-Kauf den kompletten Spielfilm an.
Die Software-Bundles beinhalten die Wiedergabe-Option per UMTS- oder WiFi-Streaming, einen Offline-Mode, exklusive Musik-Stücke sowie Bildergalerien und vielfache Auswahlmöglichkeiten für Sprachen und Untertitel.
Ohne jegliche Extras und Sprachversionen lassen sich beide Filmstreifen auch im Angebot von iTunes erwerben. Als Kaufversion kostet ‚Inception‚ dort 13.99 Euro (iTunes-Link). Die interaktive und mehrsprachige App-Fassung schlägt lediglich mit einem Euro mehr (iTunes-Link) zu Buche. ‚The Dark Knight‚ ist in seiner iOS-Verpackung zwei Euro teurer (iTunes: 5.99 Euro / App Store: 7.99 Euro) als über den iTunes-Store.
Während für Independent-Filme diese Art des digitalen Werbe- und Vertriebskanals ideal erscheint, fühlt man sich von einem großen Inhaltsanbieter wie Warner Bros. ein wenig auf die Schippe genommen. Warum hinkt das iTunes-Angebot bezüglich der Sprach- und Untertitel-Auswahl dem jetzigen App-Store-Angebot so drastisch hinterher? Auf die interaktiven Fähigkeiten und Spielereien möchte ich (trotz ‚iTunes Extras‘) erst gar nicht eingehen…
Warner Bros. selbst gibt an, dass Film-Angebot in Form von iOS-Apps auszurollen, damit es in mehr Ländern verfügbar ist. Die Los Angeles Times berichtet, dass über den App Store 23 zusätzliche Ländern in ‚den Genuss‘ dieser beiden Filme kommen. Apples Angebot für bewegte Streifen hinkt dem mobilen Software-Store kräftig hinterher, woran die Filmgesellschaften selbst nicht ganz unschuldig sind…
Der ‚In-App‘-Kauf birgt gegenüber dem ‚klassischen‘ Filmverkauf über iTunes erhebliche Unterschiede (sowohl positiver als auch negativer Art und Weise) was die Synchronisation und Re-Download-Möglichkeit anbelangt. Für zwei Filme vom identischen Anbieter scheint dies derzeit noch überschaubar. Sollten jedoch mehrere Filmstudios diesen Weg einschlagen, werden Angebote durch ihre unterschiedliche Aufstellung nicht mehr nachvollziehbar. Ganz zu schweigen von einem App-Store-Chaos, wenn ab sofort ‚pro Film eine App‘ entsteht.
Nichtsdestotrotz ist ein Kurzfilm-Vertrieb in App-Form, wie er beispielsweise bei ‚Ein Paar – Der Film‚ (0.79 €; App Store-Link) umgesetzt wurde, durchaus geeignet. Diese Projekte haben oft gar nicht erst die Möglichkeit, in das iTunes-Sortiment aufgenommen zu werden.
Bei großen Produktionen mit doppeltem Digital-Angebot jedoch, das unterschiedliche Vor- und Nachteile bezüglich der Technik, als auch der inhaltlichen Präsentation, dem Nutzer quasi ‚zur Recherche‘ vorlegt, bleibe ich mehr als skeptisch.