[update] Bericht: Netzbetreiber empört über integrierte Simkarten-Option

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Wie die Financial Times (Artikel erst nach Registrierung) zum Ende der vergangenen Woche berichtet, arbeitet Apple an einer speziellen Simkarten-Integration für zukünftige iPhone-Generationen. Dabei soll ein (fest integrierter) Chip die Nutzerdaten des Mobilfunkanbieters speichern. Tarif- beziehungsweise Provider-Wechsel könnten damit ohne Austausch der GSM-Plastikkarte verlaufen.

Die jetzige Veröffentlichung schlägt in eine Kerbe, die sich bereits Ende Oktober auftat: „Informaten europäischer Mobilfunkanbieter“ vermeldeten zum damaligen Zeitpunkt eine Zusammenarbeit zwischen Apple und dem Simkarten-Hersteller Gemalto. Nach GigaOM-Informationen soll der Chip, der die klassische Simkarte ablösen könnte, eine zu aktualisierende Flash-Komponente aufweisen. Dort ließen sich Provider-Details vorhält und lokal mit neuen Informationen bespielen.

Mobilfunkanbieter zeigten sich nach Informationen des ‚Financial-Times‘-Berichtes „besorgt“, über einen möglichen Kontrollverlust gegenüber den Hardware-Produzenten. Ein nicht näher identifizierter Angestellter, in leitender Position eines Telekomkonzerns, nahm obendrein das Wort „Krieg“ in den Mund. Ohne individuelle Simkarte unterlägen die persönlichen Nutzerdaten nicht zwangsläufig mehr der Kontrolle ihrer Anbieter.

Eine Abkapselung scheint mit Blick auf die jetzige Praxis jedoch unwahrscheinlich. Über Netzbetreibereinstellungen (IPCC-Dateien) gewährt Apple den iPhone-Carriern weitreichenden Zugriff – dieser beginnt bei den Tethering-Einstellungen und endet bei (kostenpflichtigen) Diensten wie MobileTV.

Nichtsdestotrotz ließen einzelne Mobilfunkanbieter bereits „privately“ verlauten, bei einer integrierten Simkarten-Lösung auf den subventionierten Geräteverkauf verzichten zu wollen. Mit dieser Strategie verwehrte man bereits Anfang des Jahres einem Google Nexus seinen (potenziellen) Erfolg.

iPad sowie iPhone 4 setzten diesen Sommer erstmals auf eine verkleinerte MicroSIM-Architektur. Hauptsächlich stand dabei die Platzersparnis für Apple im Vordergrund. Eine Eigenschaft, die ich auch als vornehmliche Intention einem ‚beschreibbaren‘ Modul unterstellen würde.

Ein Mehrwert, den auch die GSM Association, bestehend aus Mobilfunk- sowie Hardware-Anbietern, teilt. Diese Vereinigung, die laut eigenen Angaben über 600 Mobilfunkanbieter vertritt, hat sich den integrierten Simkarten-Ansatz bis zum Jahr 2012 als Ziel gesetzt.

via Heise + Danke, Robert!

Quintessenz: Apple ist mit absoluter Sicherheit an einer „embedded option“ für Simkarten interessiert. Ob, wann und in welcher Form diese verfügbar stehen, bleibt ungeklärt. Daraus einen Affront gegen Mobilfunkanbieter abzuleiten, ist mehr als verfrüht. Vielleicht auch komplett unpassend, da mir spontan unzählige Gründe einfallen, die vom Benutzer weggesperrte SIM, mit Vorteilen für die Netzbetreiber zu belegen.

Update

Laut Telegraph.co.uk stellt Apple (vorerst) seine Pläne über die ‚Konstruktion einer eigenen Simkarte‘ ein.

A senior source at a mobile operator said: „Apple has long been trying to build closer and closer relationships and cut out the operators. But this time they have been sent back to the drawing board with their tails between their legs.“

„I don’t think so.“ Jedenfalls nicht Aufgrund ein paar aufbegehrenden Mobilfunkanbietern.

via uk.finance.yahoo.com