[app] Hulu Plus – Videostreaming am iPhone und iPad
In den USA ging vor wenigen Tagen der kostenpflichtige Plus-Videoservice von Hulu an den Start. Die amerikanische Videoplattform ist ein Zusammenschluss von mehreren Filmstudios, die werbefinanziert ihre TV-Serien ins Netz stellen. Neben der Ausstrahlung im Pay-TV sind aktuelle Episoden von beliebten Shows so innerhalb weniger Stunden auch über den Browser abrufbar.
Die jetzt gestartete Beta-Version von Hulu Plus, die auf Anmeldung per E-Mail im Zusammenspiel mit einer US-Kreditkarte funktioniert, lässt das Streaming der Sendungen über die iOS-Plattform sowie PlayStation 3, Xbox 360 und diverse TV-Geräte zu. Außerdem bekommen zahlende Kunden komplette Serienstaffeln von aktuellen Hits wie Modern Family, House oder The Office geliefert. Aber auch blühende Klassiker wie Ally McBeal, Akte X oder The A-Team sind verfügbar.
Hulu bleibt, genau wie seine Web-Präsenz, aufgrund der komplexen Lizenzrechte, nur in den USA abrufbar. So hat diese Veröffentlichung im ersten Schritt wenig Auswirkung auf die internationale Kundschaft, ist jedoch als wichtiges Stimmungsbarometer für die iOS-Plattform (Stichwort: Flash) sowie die Akzeptanz für Bezahlinhalte im Web zu werten.
Diese kurze Vorstellung orientiert sich daher nicht in eine praxistaugliche Richtung, sondern kümmert sich um das kulturelle und technische Phänomen, dem Hulu aufgrund seiner Popularität folgt.
Über die Aussage der Streaming-Qualität möchte ich keine Angaben machen, da unklar ist wieviel Anteil mein derzeitiger VPN-Dienstleister daran hat.
Hulu Plus funktioniert über WiFi und UMTS und gestattet eine sehr minimalistische Bedienung, die dem Benutzer einzig einen Zeitstrahl zum Auswählen der Abspielposition liefert. Pausiert man das Video und beendet die Applikation, merkt sich der Player diese Stelle. Schießt man das Programm über den Home-Button regelrecht ab, funktioniert der ‚Wiedereinstieg‘ zum beendeten Zeitpunkt nicht.
Hulu hält eine Wartelisten-Funktion bereit, um sich Episoden vorzumerken, die noch auf der ‚ToDo-Liste‘ stehen. Da sich diese Konto-Informationen systemübergreifend abgleichen, kann man so beispielsweise bereits von der Arbeit seinen Serienabend planen. Die Werbeunterbrechungen treten in unterschiedlicher Häufigkeit auf, sind über ihren angegebenen Zeitrahmen jedoch erträglich. Der Mensch toleriert viel, wenn er nur darüber informiert wird, wie lange es dauert.
Insgesamt ist das Konzept, sich die verschiedensten Serien ohne Download, Synchronisation oder Konvertierungsarbeiten auf den Bildschirm zu holen, unglaublich befreiend. Kein Datenschwarm, der geschaufelt, kopiert oder umgewandelt werden will. Es gefällt der ‚Flatrate-Pass‘, ohne sich speziell einzelne Episoden (käuflich) zuzulegen.
Aus dieser Perspektive bleibt es sehr interessant zu beobachten, was Apple in Zukunft mit seinem iTunes Store oder dem kürzlich erworbenen LaLa-Musikservice in Konkurrenz dazu auffahren wird.
-> US-Link
(Danke, Fabian!)