Mögliches Apple-Kartellverfahren und Steve Jobs öffentliche Gedanken zu Adobe Flash

Die NYPost will von Personen „familiar with that matter“ erfahren haben, dass das amerikanische Justizministerium („Department of Justice“) und die Handelskommission („Federal Trade Commission“) Kartellermittlungen gegen Apple aufgrund von Wettbewerbsbeschränkungen („Antitrust“) eingeleitet haben. Dabei geht es um den viel diskutierten Paragraphen 3.3.1 zur Entwickler-Vereinbarung, der keine anderen Softwarewerkzeuge als die Cupertino-eigenen zulässt.

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In den Fokus gerückt wurde hauptsächlich Adobe, die mit ihrer CS5-Suite (Amazon-Affiliate) zwei Tage vor der weltweiten Präsentation, einer Export- und Konvertierungsmöglichkeit von ehemaligen Flash-Programmen hin zu nativen App Store-Anwendungen beraubt wurden. Adobe liefert diese Optionen derzeit zwar aus, weist seine Anwender jedoch darauf hin, dass so erstellte Software im Apple-Genehmigungsprozess wahrscheinlich aussortiert wird.

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Zusätzliche Brisanz streute Steve Jobs in der letzten Woche mit seinen „Thoughts on Flash“ in die Diskussion ein. In einem mehrseitigen Online-Dokument, mit prominenter Platzierung auf der Apple-Homepage, argumentiert er öffentlich die Apple-Entscheidung gegen die proprietäre Entwicklungsumgebung. Die kritischen Punkte sind nicht neu, jedoch noch einmal geballt und in scharfem Tonfall („Flash was created during the PC era“) zusammengefasst:

  • HTML5 ist offen, Flash geschlossen
  • „almost all video“ liegt bereits in H.264 und damit iPhone OS-kompatibel vor
  • Sicherheitsrisiko, fehlende Stabilität und Verlässlichkeit
  • schwindende Batterielaufzeit
  • Anpassung an Touch-Steuerung nicht gegeben
  • Cross-Plattformentwicklung zielt nicht auf gute Software sondern eine weite Verbreitung und blockiert damit Innovation

Der medienwirksame Schrieb schlug wie zu erwarten kräftig ein. Es bleibt das Gefühl, dass Jobs dem bereits taumelnden Flash-Web einen letzten Kinnhaken verpassen wollte. Gesessen schien dieser Aufwärtsschlag zumindest beim Adobe-Chef Shantanu Narayen, der sich nur wenige Stunden nach dem offenen Brief zum Wall Street Journal vor die Kamera setzte, und alles andere als einen souveränen Auftritt ablieferte.