Doctorows iPad-Kritik

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Im Umfeld technikbegeisterter Menschen ist Cory Doctorow einer der bekanntesten und beständigsten iPad-Kritiker. Sein Artikel „Why I won’t buy an iPad (and think you shouldn’t, either)“ vom 02. April fand an dieser Stelle bereits Erwähnung und gehört meiner Meinung nach genauso gelesen, wie alle mitreißenden Reviews.

Seine (zweifelsfrei) umstrittenen Thesen sind ab sofort auch in einem 20-minütigen Interview beim TVOntario Search Engine Podcast nachzuhören.

via craphound

Ich finde die fundamentale Aussagekraft seiner unverblümt vorgetragenen Thesen richtig. Der Apple-Genehmigungsprozess bleibt ein ungelöstes Problem: Software-Qualitätssicherung mit vereinheitlichten Designstandards und auf der anderen Seite; die Idee des offenen Zugangs auf der Anderen.

Die Argumente der Diskussion sind nicht neu und haben einen langen „Sweet Solution“-Kampf hinter sich. Wenn Apple seine Vorstellung für das iPhone mit ausschließlich ‚orthodoxen‘ Web-Anwendungen durchgesetzt hätte, wären wir sicherlich nicht dort, wo wir heute sind. Vielleicht wäre das Internet und seine Browser-Anwendungen um Jahrzehnte voraus; vielleicht hätte die iPhone OS-Plattform zwecks mangelndem Entwickler-Interesse nie abgehoben – an eine Micropayment-Revolution wäre nicht zu denken.

Auch wenn sich viele von Doctorows-Thesen leicht widerlegen oder mit Gegenargumenten ausbremsen lassen, wichtig bleibt die anhaltende Diskussion über die einfließenden Werte-Vorstellungen und eine kritische Betrachtung der Plattform im Allgemeinen. Es ist ein bisschen wie mit dem Umweltschutz: Jeder ist irgendwie dafür. Sobald es aber unbequem, aufwendig, zeit- oder kostenintensiv wird, ist der ‚einfache Weg‘ dann doch der Leichtere. Das ist nur menschlich, macht den guten Gedanken jedoch nicht überflüssig.

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Doctorow zeichnet sich neben seiner Tätigkeit beim Weblog BoingBoing.net auch als Autor unzähliger Bücher verantwortlich. Alle seine Werke stehen unter Creative Commons-Lizenz in den verschiedensten Formaten und (Fan-)Übersetzungen zum Download – ausgewählt sind diese auch über das Project Gutenberg direkt im iBookstore auf dem iPad zu beziehen.

Als gute externe eBook-Anlaufstelle lässt sich http://www.feedbooks.com/ empfehlen, die beispielsweise Cory Doctorows Little Brother-Ausgabe im ePub-Format – iPad-tauglich – vorhält, während andere Versionen auf dem Apple-Gerät nicht funktionieren.

Neben dem bereits empfohlenen Calibre sollen als kostenpflichtige Werkzeuge für die Bücher-Selbsterstellung unter OS X noch Storyist und Legend Maker Erwähnung finden. Für Format- und Formatierungsfragen bleibt das MobileRead-Forum erste Wahl.