das produkt platziert
Photo: Thai Yin (cc)
Ein „Special“ in der FHM, dem verspielten Männermagazin mit den lustigen Bildunterschriften, verläuft gemäß nach Prinzip-A: Ein, der Umgebung unentsprechend ausngezogendes Top-Model rekelt sich im alltagstauglichen Ambiente – bevorzugt werden hierfür Wohngemächer mit dem hauseigenen Boxring verwendet.
Außerdem beliebt die Variante: „Scharfe und ambitionierte Chefin im Home-Office“. Dabei fungieren verbreitet übermäßig große Schreibtische und Büro-Couchgarnituren zur Platzierung „der Objekte“. Doch die halbnackten Damen sind nicht die einzigen Accessoires, die sich in Position bringen.
Product-Placement nennt es der Amerikaner, hierzulande ist es verboten. Die Platzierung von kommerziellen Produktartikeln, die absichtlich im Hintergrund beispielsweise einer TV-Serie dargestellt oder erwähnt werden, fallen unter Schleichwerbung. Apples Werbestrategie distanziert sich offiziell von dieser bezahlten PR-Methode. Trotzdem gehören iMacs, Powerbooks und iPods zu den am häufigsten verwendeten „Gerätschaften im Hinter- und Fordergrund“.
Sarah Jessica Parker’s Erlebnisse am Ende jeder „Sex and the City“-Episode tippt sie in ein Powerbook G3, die Anti-Terroreinheit CTU in der Erfolgsserie 24 koordiniert ihre Einsätze per G4. Manchmal reicht es jedoch für Mode und Werbung einfach aus, ein schickes Cinema Display neben einer leichtbekleideten Dame aufzubauen – wer ist dann eigentlich Werbeträger?
Jedenfalls. Harvard Professor David Yoffie mag herausgefunden haben, das Apple bereits für den Gegenwert von 400 Millionen Dollar freie iPhone-Werbung in Magazinen, TV- und Radio-Stationen erhalten hat. Ist es nötig noch einmal zu erwähnen, das dies alles VOR erscheinen des Produktes geschieht, BEVOR Apple die hauseigene Werbetrommel rührt?